2. Toy Run-Segelfreizeit vom 16.08. – 23.08.2024
Ein Reisebericht von Steffi B. mit Anmerkungen von Stefan Müller
Am Freitag ging es in aller Frühe los, da der Bus um 8:00 Uhr an der Erlanger Kinderklinik ankam. Danach wurde der Bus beladen (Anm.d.R.: Neben dem Reisegepäck der TN, Schlafsäcken für alle, Bällen und anderen Spielen sowie medizinischem Material kamen über 400 Liter Getränke und Lebensmittel nach unterschiedlicher Verträglichkeit für die ganze Woche mit), sodass wir um 8:45 Uhr endlich losfahren konnten. Die Fahrt war sehr entspannt. Wir haben unterwegs kleine Pausen gemacht. Trotzdem waren wir alle froh, als wir endlich in Enkhuizen ankamen. Bevor wir das Segelschiff (Anm.d.R.: ein Plattbodenschiff namens „Avanti“) zur Abfahrt vorbereiteten, stärkten wir uns an zwei Imbissbuden im Hafen. Nachdem wir alles eingeräumt hatten, war es schon ziemlich spät. Wir spielten zusammen ein paar Spiele und gingen dann ins Bett. Am nächsten Morgen ging es für die Brötchenholer schon früh los. Wir sind noch ein bisschen in Enkhuizen herumgelaufen und standen kurz an der Hafenmauer, von der man aus das Ijsselmeer sehen kann. Danach haben wir gefrühstückt. Nach dem Frühstück wurden wir ins Segeln eingewiesen und lernten den wichtigsten Knoten: den 8-8-9-Knoten. Dann ging es raus auf die hohe See. Dadurch, dass es keinen Wind gab, sind wir nur mit Motor gefahren.
Da konnten wir noch am Deck „chillen“. Kurz vor der Küste und unserem Ziel haben wir Anker gelegt, dort sind dann einige im Wasser gewesen. Wir sind noch durch eine Schleuse gefahren (Anm.d.R.: durch den Abschlussdeich vom IJsselmeer in die offene Waddenzee) und dann waren wir schon in Den Oever! Um den Abend noch schön abzurunden haben wir in einer kleineren Gruppe einen Spaziergang gemacht. Von Den Oever ging es dann nach Texel. (Anm.d.R.: Der Weg nach Texel führte uns zuerst hinein in das Watt, wo wir trockengefallen sind. Alle gingen von Bord und spazierten mitten durch das Watt oder gruben Herzmuscheln aus. Mit steigender Flut ging es zurück an Bord). Nachmittags gab es sogar schon einen leichten Wellengang, was bei der Zubereitung des Abendessens bemerkbar war, da das Schiff eine leichte Schräglage hatte. Den Abend verbrachten wir wie den vorherigen: Mit einem Spaziergang. (Anm.d.R.: Auf Texel kauften wir 10 Paar Segelhandschuhe für die Arbeit an den Leinen). Am Montag segelten wir nach Terschelling. Das Segeln war ruhig (Anm.d.R.: Die Fahrt war perfekt – unter vollen Segeln konnten wir Wind und Wellen genießen. Matrose Arne ließ uns das Großsegel, die Fock und das Besansegel setzen, selbst Außen- und Innenklüver gingen hoch). Dadurch hatten wir Zeit nachmittags noch 4 Sorten Muffins zu backen: Schoko- Muffins, Schokomuffins mit Heidelbeeren, Muffins ohne Schoko, aber mit Heidelbeeren, oder ohne Schoko und ohne Heidelbeeren. Die haben wir dann nach dem Abendessen gegessen.
Den nächsten Tag verbrachten wir in Terschelling. In der Früh gingen wir zu einem Aussichtspunkt, von welchem aus man einen wunderbaren Blick auf die Stadt und das Meer hatte. Den verregneten Nachmittag verbrachten wir damit, durch Geschäfte zu schlendern. (Anm.d.R.: Vor dem Abendessen wurden die Segel ausgepackt und Reffleinen gebunden, sodass die Segel nicht mehr ganz hochgezogen werden konnten. Für den nächsten Tag war ordentlich Wind angesagt und wir wollten nicht zu viel Schräglage bekommen). Am Abend haben wir uns zusammengesetzt und Spiele gespielt, zum Beispiel Werwolf. Der Mittwoch war der lustigste, aber auch anstrengendste Tag. Angefangen hat der Tag mit stärkerem Wellengang. Beim Segelsetzen wurden alle pitsche-nass. Als es dann aber geschafft war, standen wir an Deck und konnten das Meer genießen. Unser Ziel war Medemblik, welches wir am Abend erreicht haben Es war ein sehr schöner Tag! (Bereits) Am Donnerstag machten wir uns schon auf den Rückweg nach Enkhuizen (Anm.d.R.: weil für Freitag Sturmböen angesagt waren, wollten wir kein Risiko eingehen).
Am Abend hatten wir noch einen schönen Spieleabend zusammen. Wir spielten Bärenjagd und Werwolf. Einige wollten eigentlich draußen übernachten, da es aber regnen sollte, haben sie dann doch drinnen übernachtet. Den nächsten Morgen verbrachten wir, uns noch einmal Enkhuizen anzuschauen und Sachen einzupacken. (Anm.d.R.: Am Rückreisetag gab es noch einmal einen Fritten- und Fisch-Imbiss und gegen Abend einen McDonalds-Stopp). Um 14:00 Uhr kam der Bus und wir machten uns auf den Weg zurück nach Erlangen, wo wir um kurz nach 1:00 Uhr ankamen.
Wir bedanken uns für die tolle Zeit und freuen uns auf die nächste Segeltour!
Ein Film über den Segeltörn von der teilnehmenden Betreuerin Arielle A. Super gemacht, vielen Dank!
Segelfreizeit 2022 – Segeltörns Ijsselmeer und Waddenzee
Nach einer überstandenen Krankheit wieder zu Kräften zu kommen, als ambulanter Patient bei Kräften zu bleiben oder als Geschwisterkind auch einmal Mittelpunkt sein. Wo konnte das besser gehen als auf einem alten Segelschiff: der „La Bohème“ – einem Plattbodenschiff von 1876 – 28 Meter lang, fast 6 Meter breit und 26 Meter hoch.
Unter der erfahrenen Führung von Skipper Leon und der Steuerfrau Melanie wurden alle an Bord in die Decksarbeiten mit einbezogen – jeder nach seinen Möglichkeiten, und manchmal unter den wachsamen Augen des Kapitäns sogar am Ruder! Täglich mussten die Segel gesetzt werden – hier waren Ausdauer und Kraft gefragt. Am Ende eines Segeltages wurden die großen Segel geborgen – alle halfen mit, die schweren Tücher ordentlich zu verpacken. Dazwischen gab es reichlich Zeit zu spielen oder zu lesen, Seehunde zu beobachten oder über das Watt zu laufen. Nachmittags und abends war immer Zeit, die Inseln und Häfen kennenzulernen.
Diese besondere Freizeit ermöglichte der Toy Run Verein Kindern und Jugendlichen ab 8 Jahren. Die Patienten, bzw. Geschwister wurden dabei meist von 1 Elternteil begleitet. Die Reiseleitung (selbstverständlich auf eigene Kosten) übernahm der Vorstand höchstpersönlich.
Diese Segelfreizeit wurde von uns bei Bedarf natürlich auch finanziell unterstützt. Damit auch diejenigen mit segeln konnten, die von solchen Abenteuern sonst nur träumen dürfen. Wir bedanken uns insbesondere für die große finanzielle Unterstützung des Lions Club Nürnberg-Philipp Melanchthon mit 8.000 € für dieses Projekt!
Ein Film über den 1.Törn von dem teilnehmenden Papa David D. Super gemacht, vielen Dank!
„Nach dem Törn ist vor dem Törn.“
Quelle: Marion Müller